Der Titel, entnommen aus dem Psalm 22, zu hören in der Vertonung von Felix Mendelssohn-Bartholdy steht zum einen für den freudigen Lobpreis Gottes, zum anderen aber auch für den hoffnungsvollen Charakter, der allen Werken dieses Konzertes zugrunde liegt.

Während bei O. Gjeilos „Unicornis captivatur“ der mittelalterliche Osterhymnus zum ekstatischen Rausch mutiert, versteht M. Zoltowski in seinem „Victimae paschali laudes“ Ostern eher meditativ - durch sich permanent wiederholende Akkorde und Tonleitern, die sich pulsierend auf den Hörer übertragen.

Mit der eindrucksvollen Vertonung „O crux“ des Ende 2014 verstorbenen Komponisten K. Nystedt sowie der doppelchörigen Motette „In spiritu humilitatis“ des Renaissance-Komponisten G. Croce wird die Idee der Spannung noch einmal aufgegriffen.

In Warschau uraufgeführt wurde die Auftragskomposition „Laudate Dominum“ von Aleksandar Vujic. Mit diesem Werk möchte er die Friedensgefährdung in Europa thematisieren, deutet den Lobpreis mit Fugati und rhythmischer Finesse. Den barocken Kontrapunkt dazu setzt das Ensemble mit Johann Sebastian Bachs berühmter Motette „Singet dem Herrn“, die in kleiner Besetzung besonders durchsichtig wird. CANZONE 11 möchte mit diesem Konzert abwechslungsreich neue Klangwelten erschließen und Bekanntes neu deuten – singend loben in vielen Facetten.