Wohl eine der berühmtesten Stellen aus dem Hohelied Salomos haben wir uns zum Thema dieses Konzertprogrammes gemacht.

Seit Jahrhunderten werden Komponisten durch die poetisch intensiven, lyrisch leidenschaftlichen, bisweilen erotischen Verse des Hoheliedes zu unterschiedlichsten Vertonungen bewegt. Die Interpretationsansätze und die Ideen zur vokalen Umsetzung sind hierbei so bezaubernd einfach wie facettenreich, so ungewöhnlich wie berührend.

Die Fünf Hoheliedmotetten des Renaissance-Komponisten Melchior Franck, jede für sich ein musikalisches Kunstwerk, das vor Ideen der Affektdarstellung und Lautmalerei nur so überquillt, ziehen sich als roter Faden durch das Programm.

Knapp 400 Jahre später als Franck haben sich zwei skandinavische Komponisten mit den gleichen Texten in ihrer je eigenen Klangsprache auseinandergesetzt. Besonders fasziniert sind wir von der schillernden, farbigen und sanglichen Klangsprache in dem noch unbekannten, anspruchsvollen Zyklus „The song of Solomon“ für 8stimmigen gemischten Chor des Finnen Juhani Komulainen.

Sven David Sandströms „Four songs of love“ für 12stimmigen Chor beleuchten das Thema aus einer inneren Sicht, Gefühle werden hier durch faszinierende Klangschönheit, zitternde, vibrierende Akkorde, bebende Harmonien in extremen Lagen ausgedrückt.

Das Thema der Beziehung zwischen Mann und Frau findet sich schließlich auch bei den „Ten proverbs“ des zeitgenössischen schwedischen Komponisten Arne Mellnäs , ausgewählten Sprüchen der Bibel, die singend, sprechend, blubbernd oder flüsternd vorgetragen und vom Chor auch szenisch untermalt werden. Ein witzig-wütender, sarkastisch-liebevoller Dialog zwischen Männer-und Frauenstimmen.

Wir laden leidenschaftlich ein!